Buß- und Bettag (22.11.2023)

„Es tut mir leid.“ Diese vier Wörter lassen sich oft nicht leicht sagen. Wir sind zu stolz oder auch manchmal selbst zu verletzt, um das zu sagen. Vielleicht gab es einen Streit oder auch einfach nur ein Missgeschick und so vieles würde sich lösen, wenn wir es einfach nur über’s Herz brächten, dem Anderen unser Versagen einzugestehen. Aber etwas in uns hindert uns daran, unser Fehlverhalten uns selbst und den Menschen gegenüber zuzugeben. Martin Luther beschreibt diese Haltung mit einem wunderbar bildhaften Wort, er spricht vom ‚in sich verkrümmten Menschen‘. Es ist der Mensch, der so sehr auf sich selbst und sein eigenes Leid schaut, dass ihm der Blick auf den Menschen neben ihm verbaut ist – und zwar durch ihn selbst! Der Buß- und Bettag erinnert uns daran, dass wir genau so sind, dass wir immer wieder Fehler machen, unter denen die Menschen in unserer Umgebung zu leiden haben. Der Buß- und Bettag bleibt aber nicht bei dieser negativen Sicht. Er sagt: Lass dich aufrichten, höre das Wort, das dich frei macht und durch das du lernst, loszulassen. Im Mitgefühl Gottes mit der Welt sehen wir heute, wie wir selbst loslassen können und „vergnügt, erlöst, befreit“ (Hanns Dieter Hüsch) wieder mit uns selbst, mit den Menschen um uns und mit Gott in Kontakt kommen.

 

Worte von Pfarrer Dr. Carsten Brall

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